Concert Reviews

Arditti Quartet Plays Webern, Berg, and Harvey

What a great program! Anton Webern Fünf Sätze für Streichquartett op. 5, Alban Berg Lyrische Suite für Streichquartett, and then, after a short intermission, Jonathan Harvey’s String Quartet No. 4 with live electronics. The Arditti Quartet gave yet another memorable concert and again the hall was half empty. This is something I just cannot understand. Where are all those young people who listen to contemporary electronic pop music every day? Where are all those avantgarde artists who work for a new kind of art in Berlin? Where are the literati who dream of untold stories, charting new territority for us to explore? Haven’t they heard yet that the future of music has arrived and that it can be experienced in the Berliner Philharmonie for a mere 10 Euros?

Is the marketing department of the Berlin Philharmonic doing something wrong? Why can’t they attract those audiences dying to encounter the new, the unexpected? Have they tried to address those young masses in Prenzlauer Berg and Kreuzberg who are rushing through subway stations from a busy day at the library (or the studio, the university, the office) to a cultural event in a shady Friedrichshain backyard spending the little money they have on what matters to them most: music, theater, art, and literature? Have they distributed flyers at the U-Bahn stops at Eberswalder Strasse, Warschauer Strasse, Mehringerdamm, or Görlitzer Bahnhof? Have they posted their concert announcements on internet pages? Have they made it clear that this is music performed by multiple channels and a world-class string quartet? That the sounds travel through the concert hall with light speed, whirling around your head, making you belief you are pitchforked into space? That this sound experience is produced by a software that makes Björk’s music sound cute and unexiting? Do people know that this is it?

If we have done all of that and people still don’t show up to events like this, we can really give up on the future of music. If we really have to feel like the Leiermann in Schubert’s Winterreise (“keiner mag ihn hören, keiner sieht ihn an”), then it’s all over. But until I have heard from everybody in this city that nobody wants to hear this music, I will refuse to give up, I will refuse to go with the Leiermann…

Drüben hinterm Dorfe steht ein Leiermann
Und mit starren Fingern dreht er, was er kann.
Barfuß auf dem Eise wankt er hin und her
Und sein kleiner Teller bleibt ihm immer leer.

Keiner mag ihn hören, keiner sieht ihn an,
Und die Hunde knurren um den alten Mann.
Und er läßt es gehen alles, wie es will,
Dreht und seine Leier steht ihm nimmer still.

Wunderlicher Alter, soll ich mit dir geh’n?
Willst zu meinen Liedern deine Leier dreh’n?

Discussion

7 comments for “Arditti Quartet Plays Webern, Berg, and Harvey”

  1. Tja, was soll man dazu sagen. Ich glaube dabei nicht, dass es da viele Überschneidungen gibt mit dem von dir erwähnten Zielpublikum. Denn dieses Interesse an “elektornischer Musik” dort ist ein ganz anderes. Klar, gäbe es sicher genügend, für die diese Musik nicht nur eine für die funktionierende Gruppendynamik ist. Aber ich vermute, es sind wenige.

    Warum berichtet dann nicht auch mal die DeBug darüber. Die kümmert sich nicht darum. Abgesehen davon blieben sicher genug Menschen übrig, die es trotzdem angehen könnte.

    Ist es nicht auch auffällig, wie wenig selbst Musikwissenschaftler (Studenten wie Professoren oder Dozenten) sich dafür leibhaftig als Konzertbesucher interessieren. Auch mit denen könnte man ein Drittel oder mehr füllen. Gut, selbst 10 Euro sind nicht wenig, aber was kostet ein Bier im Club, in der Kneipe?

    Aber Leute wie Metzger und Riehn sieht man da, Philosophen wie Wellmer sieht man da. Welche, denen solche Musik wichtig ist, Lebenselexier und vor allem “live” und nicht Konserve.

    Posted by Huflaikhan | September 21, 2006, 12:35 pm
  2. Vielleicht hast Du Recht. Es gibt wenig Überschneidungen mit den eingefleischten Fans der elektronischen Tanzmusik. Aber zu den Jazzer, die auf die moderneren Varianten des Jazz stehen, gibt es sehr viele Anknüpfungspunkte.

    Apropos Metzger und Riehm: ich glaube vorgestern war Lachenmann auch im Konzert. Gestern war ich bei dem Benefizkonzert für die Anna Amalia Bibliothek. Da war es auch nur halb voll. Mittlerweile glaube ich, dass der Kammermusiksaal überhaupt nie ausverkauft ist! Ist ja auch wahnsinnig gross. Gehst Du nächste Woche in ein Konzert? Vielleicht zum FBO? Lust auf einen Kaffee in der Pause?

    Posted by Matthias Röder | September 22, 2006, 9:33 am
  3. Ich erinnere mich einmal, dass der Kammermusiksaal voll war: Das war am Tag der offenen Tür.

    Mit den Konzerten in Berlin ist da eine schwierige Sache mit mir. Denn ich bin nur gelegentlich in Berlin und dann habe ich leider nur selten Zeit. Wenn es nur nach mir ginge, dann würde ich sicher öfter vorbeischauen als eingefleischter Liebhaber der Kammermusik. Aber man hat Haushalt und Kinder. Da ist das nicht so einfach. Aber lass uns das nicht vergessen. Wir können ja Mail austauschen. Meine ist dir ja bekannt.

    Ich habe über das Phänomen gestern abend mit einem Freund gesprochen, ein Jazz-Mann übrigens (aber nicht nur). Der meinte, es liege daran, dass man sich wirklich Zeit nehmen muss für solche Musik. Bei dem Tempo heute nicht einfach. Der Preis ist es jedenfalls nicht (was kostet denn heute eine Kinokarte? – also ich weiß es wirklich nicht).

    Posted by Huflaikhan | September 23, 2006, 12:01 am
  4. Gestern habe ich den Kammermusiksaal nun endlich auch mal ausverkauft gesehen: zum Konzert des Freiburger Barockorchesters. Programm: nur Mozart.

    (PS: hast du meine email bekommen? Oder hab ich doch die falsche?)

    Posted by Matthias Röder | September 26, 2006, 9:32 am
  5. Ne, alles richtig. Bin momentan sowas von im Stress. Ojemine.

    Posted by Huflaikhan | September 26, 2006, 9:51 pm
  6. I (as a composer) would give my 10 euro rather to a sleeparchive, plastikman or a ricardo villalobos concert or dj set than this concert. The way of making and enjoying art is not the same way anymore. Why can`t I see those elite musicologists and classical music performers in the clubs? For me, anyone who would look down to the “electronic dance music” in the year 2007, is completely an ignorant person. Get involved with this music a little more, than you will know what I mean.

    Posted by kokosnuss | March 23, 2007, 5:40 am
  7. Hi Kokosnuss!

    No one in this blog is looking down on electronic dance music. You can’t see “those elite musicologists and classical music performers in the clubs” probably because they aren’t wearing any name tags while dancing. ;-)

    But honestly, there are a lot of musicological studies about elctronic dance music and a lot of my colleagues and friends (both musicians and performers) go to clubs quite often.

    Posted by Matthias Röder | March 23, 2007, 10:21 am

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